Grundlagen der Telematikinfrastruktur (TI)
Hier erfahren Sie, was die Telematikinfrastruktur (TI) ist, welche Komponenten dazugehören und wie Ihre Praxis technisch angebunden ist.
Was ist die TI – und warum braucht Ihre Praxis sie?
Die Telematikinfrastruktur (TI) ist das sichere, digitale Netzwerk im Gesundheitswesen. Sie verbindet Zahnarztpraxen, Krankenkassen, Apotheken und andere medizinische Einrichtungen miteinander, damit Patientendaten schnell, sicher und digital ausgetauscht werden können.
Allgemeine Voraussetzungen
- Ihre Praxis ist mit einem Konnektor an die TI angebunden.
- Eine gültige SMC-B-Karte ist im Kartenterminal eingesteckt.
- Der Internetzugang funktioniert stabil.
- Eine HBA-Karte ist vorhanden (für signaturpflichtige Anwendungen).
Warum ist die TI notwendig?
- Die TI ist gesetzlich vorgeschrieben (§ 291a SGB V).
- Ohne TI-Anbindung können Sie keine EBZ-Anträge, E-Rezepte oder eAU versenden.
- Auch der Versichertenstammdatenabgleich (VSDM) ist nur online über die TI möglich.
Diese Komponenten gehören zur TI – einfach erklärt
Für den Anschluss an die TI benötigt Ihre Praxis mehrere technische Komponenten. Sie arbeiten zusammen, um eine sichere Verbindung zur TI herzustellen.
Die wichtigsten Komponenten im Überblick
Komponente | Funktion |
---|---|
Konnektor | Verbindet Ihre Praxis sicher mit der TI (ähnlich einem Router). |
SMC-B-Karte | Weist Ihre Praxis gegenüber der TI aus. Sie ist im Kartenterminal eingesteckt. |
Kartenterminal | Liest Karten wie eGK, SMC-B-Karte und HBA-Karte ein. |
gSMC-KT-Karte | Sicherheitskarte im Kartenterminal. Wird für das sichere Verbinden (Pairing) mit dem Konnektor benötigt. |
HBA-Karte | Weist Sie als Zahnarzt oder Zahnärztin aus. Wird für digitale Signaturen benötigt. |
VPN-Zugangsdienst | Baut eine verschlüsselte Verbindung zwischen Konnektor und TI auf. |
Praxisverwaltungsoftware (PVS) | Steuert alle TI-Funktionen direkt aus der Anwendung heraus (z.B. EBZ, E-Rezept, eAU). |
Gut zu wissen
- Die HBA-Karte ist personenbezogen – jede Zahnärztin und jeder Zahnarzt benötigt eine eigene.
- Die SMC-B-Karte ist an Ihre Betriebsstätte gebunden. Ohne sie kann sich Ihre Praxis nicht bei der TI anmelden.
- Jedes Kartenterminal benötigt eine eigene gSMC-KT-Karte.
Der Konnektor und die Karten haben Ablaufdaten. Achten Sie auf rechtzeitige Verlängerung oder Austausch.
So funktioniert der Zugriff auf die TI – Schritt für Schritt
Wenn Sie z.B. die elektronische Gesundheitskarte (eGK) einlesen oder ein E-Rezept signieren, greifen Sie auf die TI zu. Die beteiligten Komponenten arbeiten dabei automatisch zusammen – im Hintergrund läuft ein sicheres Verfahren ab.
Voraussetzungen
- Die TI-Komponenten sind eingerichtet und betriebsbereit.
- Die SMC-B-Karte steckt im Kartenterminal und ist verifiziert.
- Für signaturpflichtige Vorgänge: Ihre HBA-Karte ist eingesteckt und aktiviert (z.B. Komfortsignatur).
So läuft ein typischer TI-Zugriff ab (z.B. beim Einlesen der eGK)
- Sie stecken die eGK des Patienten in das Kartenterminal.
- Die Praxissoftware (z.B. charly) erkennt die Karte und startet automatisch den VSDM. Das Kartenterminal überträgt die Daten an den Konnektor.
- Der Konnektor baut über den VPN-Zugang eine verschlüsselte Verbindung zur TI auf.
- Die TI fragt die Krankenkasse, ob die Versichertendaten aktuell sind.
- Eventuelle Änderungen werden automatisch auf die eGK zurückgeschrieben.
- Die aktualisierten Daten stehen im PVS zur Verfügung.
Weitere Beispiele für TI-Zugriffe
- Beim Versand einer eAU: Die signierte AU wird über KIM an die Krankenkasse übermittelt.
- Beim Abruf eines ePA-Dokuments: Der Zugriff erfolgt online, mit Authentifizierung per SMC-B-Karte.
- Beim Erstellen eines E-Rezepts: Die Daten werden an den E-Rezept-Fachdienst der TI übermittelt.
Weitere Informationen
- Praxisausweis (SMC-B)
- Heilberufsausweis (HBA)
- Was tun, wenn etwas nicht funktioniert
- Datenschutz & Sicherheit – einfach erklärt