AzP-Schnittstelle
In den Stammdaten > Sonstiges > Dateioperationen > AzP-Schnittstelle (Schnittstelle zum Austausch zahnärztlicher Patientendaten) exportieren Sie Patientendaten im AzP-Format.
Was ist die AzP-Schnittstelle?
Das Patientenrechtegesetz verpflichtet Zahnarztpraxen, eine ausführliche Patientendokumentation zu führen. Dazu gehört auch,
- dem Patienten auf Verlangen die Dokumentation seiner Behandlungen (Patientenakte) in digitaler Form auszuhändigen. Diese kann er mit einem üblichen PDF-Anzeigeprogramm einsehen.
- dass der Patient seine Patientenakte mitnimmt, wenn er den Zahnarzt wechselt, so dass dieser sie in seine Praxissoftware importieren kann.
- die Patientenakten aller Patienten aus seiner Praxissoftware in eine andere Praxissoftware zu übernehmen, wenn der Zahnarzt das System wechselt. Die Übergabe erfolgt dabei in einer Form, dass die Patientenakte in der Software angezeigt, aber nicht manipuliert werden kann.
Aus diesem Grund wurde unter der Federführung der KZBV gemeinsam mit dem VDDS und weiteren – nicht im VDDS organisierten – Herstellern zahnärztlicher Praxisverwaltungssoftware in einer Arbeitsgruppe die Schnittstelle zum Austausch zahnärztlicher Patientendaten (AzP) entwickelt.
Ab der Version 9.6.0 sind in charly die ersten Schritte – der Export von Patientendaten eines einzelnen Patienten (Einzelexport) sowie mehrerer Patienten (Multiexport) aus charly in eine ZIP-Datei – umgesetzt.
AzP-Export
Die AzP-Schnittstelle bietet folgende Exportmöglichkeiten:
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AzP-Einzelexport
exportiert die Patientendaten eines einzelnen Patienten. Siehe AzP-Einzelexport starten.
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AzP-Multiexport
exportiert die Patientendaten mehrerer Patienten. Für den Multiexport benötigen Sie eine kostenpflichtige Lizenz von der solutio GmbH & Co. KG. Siehe AzP-Multiexport (Serienexport) starten.
Allgemeine Voraussetzungen
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Der kostenlose PostScript- und PDF-Interpreter „Ghostscript“ ist auf Ihrem Server installiert.
Tipp: Ghostscript wird vom charly-Updater zentral auf dem Server installiert bzw. aktualisiert und steht anschließend allen charly-Clients zur Verfügung. Voraussetzung: Sie müssen der Installation/Aktualisierung während des charly-Updates zustimmen.Alternativ müssen Sie Ghostscript manuell auf dem Server unter folgendem Pfad installieren:
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Windows:
<Installationspfad>\Solutio\Server\ncjs\extensions\gs
Beispiel:
C:\Solutio\Server\ncjs\extensions\gs
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Mac:
<Installationspfad>/Solutio/Server/ncjs/extensions/gs
Beispiel:
/Applications/Solutio/Server/ncjs/extensions/gs
Ghostscript können Sie kostenlos unter www.ghostscript.com herunterladen.
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Die ncjs-Services azt, ghostscript und cde sind auf dem Server registriert und erreichbar.
Tipp: In charly-Web unter Administration > Systemstatus > Services zeigen die ncjs-Services keine Auffälligkeit. - Für die AzP-Schnittstelle gibt es in den Stammdaten > Praxis > Gruppen > Rechte das Einzelrecht „AzP-Schnittstelle“. Um einen AzP-Export durchführen zu können, müssen Beschäftigte, die exportieren dürfen, in ihrem Recht bei dem Einzelrecht „AzP-Schnittstelle“ über die Zugriffsberechtigungen „Lesen“ und „Ändern“ verfügen.
How-to-Zusammenfassung
Voraussetzungen
- Siehe Allgemeine Voraussetzungen.
Vorgehensweise
- Rufen Sie den Patienten auf, dessen Patientenstammdaten und Patientenakte Sie in eine ZIP-Datei exportieren möchten.
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Klicken Sie auf den Button Einzelexport starten.
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charly prüft die Verbindung zu den charly-Diensten, generiert ein Passwort und beginnt anschließend mit dem Exportvorgang.
Während des Exportvorgangs durchläuft charly alle Karteiblätter, aus denen er die notwendigen Informationen bezieht. Sobald der Exportvorgang beendet ist, zeigt charly wieder das Karteiblatt AzP-Schnittstelle. Anschließend öffnet sich ein Fenster.
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Klicken Sie auf den gewünschten Button.
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Das Passwort für die soeben generierte ZIP-Datei steht ebenfalls in dem Feld Das Passwort für die Export-Datei lautet. Teilen Sie dieses Passwort dem Patienten mit, damit er seine geschützte AzP-Datei öffnen kann.
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Für den Multiexport (Serienexport) stellen Sie zunächst eine Liste der Patienten zusammen, deren Patientendaten Sie über die AzP-Schnittstelle exportieren möchten. Aus dieser Liste können Sie während des Exportvorgangs noch Patienten entfernen.
Voraussetzungen
- Siehe Allgemeine Voraussetzungen.
- Sie haben eine kostenpflichtige Lizenz der solutio GmbH & Co. KG für die AzP-Schnittstelle erworben.
- In der Menüleiste unter Hilfe > Zusätzliche Lizenzen ist die Checkbox AzP-Schnittstelle aktiviert und die Lizenz der solutio GmbH & Co. KG eingetragen. charly wurde anschließend neu gestartet. Siehe AZP-Schnittstelle (Multiexport).
Vorgehensweise
- Erstellen Sie im Hauptbereich Patient > Patient eine Liste der Patienten, deren Patientenstammdaten und Patientenakten Sie in eine ZIP-Datei exportieren möchten. Für den Multiexport bietet charly sämtliche Patienten an, die aktuell in der Patientenliste zu sehen sind.
- Wechseln Sie in die Stammdaten > Sonstiges > Dateioperationen > AzP-Schnittstelle.
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Klicken Sie auf den Button Multiexport starten.
- Ein Fenster öffnet sich. Darin sehen Sie alle Patienten, die aktuell in der Patientenliste gelistet sind.
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Wählen Sie aus der Dropdownliste den Behandler, für den Sie den Multiexport durchführen möchten. Im Falle einer Gemeinschaftspraxis ist nur die Option „Gemeinschaftspraxis“ verfügbar.
- Es werden nur noch die Patienten des gewählten Behandlers in der Patientenliste gelistet.
- Prüfen Sie die Liste. Patienten, deren Patientenstammdaten und Patientenakten nicht exportiert werden sollen, können Sie über die Checkboxen hinter den Patientennamen deselektieren.
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Um den AzP-Export zu starten, klicken Sie auf den Button OK.
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charly prüft die Verbindung zu den charly-Diensten, generiert ein Passwort und beginnt anschließend mit dem Exportvorgang.
Während des Exportvorgangs durchläuft charly alle Karteiblätter der gewählten Patienten, aus denen er die notwendigen Informationen bezieht. Sobald der Exportvorgang beendet ist, zeigt charly wieder das Karteiblatt AzP-Schnittstelle. Anschließend öffnet sich ein Fenster.
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Klicken Sie auf den gewünschten Button.
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Je nach Ihrer Wahl blendet sich das Fenster nur aus oder es öffnet sich das Verzeichnis mit der ZIP-Datei des Patienten.
Das Passwort für die soeben generierte ZIP-Datei steht ebenfalls in dem Feld Das Passwort für die Export-Datei lautet. Merken Sie sich dieses Passwort, damit Sie die geschützte AzP-Datei öffnen können.
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FAQ
Jede ZIP-Datei, die über die AzP-Schnittstelle erzeugt wird, ist durch ein Passwort geschützt.
Das Passwort generiert charly automatisch während des Exportvorgangs. charly zeigt das Passwort im Anschluss an den Exportvorgang in dem Feld Das Passwort für die Export-Datei lautet.
Das Passwort wird aus dem Feld entfernt, sobald Sie einen neuen Einzelexport bzw. Multiexport starten oder charly beenden.
Die ZIP-Datei finden Sie im Verzeichnis „Ablage“ auf Ihrem charly-Server.
Sobald Sie in charly das erste Mal über die AzP-Schnittstelle eine ZIP-Datei erzeugen, erstellt charly auf dem charly-Server in der Ablage das Verzeichnis „SolutioAzP“.
In diesem Verzeichnis legt charly pro Exportvorgang ein weiteres Verzeichnis an, das mit einem Zeitstempel beschriftet ist. Es ist derselbe Zeitstempel, der auch für die Benennung der ZIP-Datei verwendet wird. Der Zeitstempel ist ein sogenannter UTC-Timestamp (yyyyMMddhhmmssnnn
) und besteht aus
- Jahr
- Monat
- Tag
- Stunden
- Minuten
- Sekunden
- Millisekunden
Wenn Sie das Verzeichnis mit dem Zeitstempel öffnen, findet sich darin das Verzeichnis „Out“. In diesem Verzeichnis findet sich schließlich die ZIP-Datei.
Ablage\SolutioAzP\20170802140551903\Out\AZP_DATA_20170802140551903.zip
In der Spezifikation der AzP-Schnittstelle ist die Benennung der ZIP-Datei vorgeschrieben.
Die Benennung beginnt grundsätzlich mit AZP_DATA_
. Danach folgt ein Zeitstempel. Der Zeitstempel ist ein sogenannter UTC-Timestamp (yyyyMMddhhmmssnnn
) und besteht aus
- Jahr
- Monat
- Tag
- Stunden
- Minuten
- Sekunden
- Millisekunden
AZP_DATA_20170802140551903.zip
Präfix | AZP_DATA_
|
---|---|
Jahr | 2017
|
Monat | 08
|
Tag | 02
|
Stunden | 14
|
Minuten | 05
|
Sekunden | 51
|
Millisekunden | 903
|